Spiritueller Impuls

erstellt von Sr. Rafaela Rink, Mutterhaus.

Ankommen mit ruhiger Musik

Thema: Vertrauen

Jetzt stehen wir also am Beginn der Karwoche. Hoch-Zeit für uns Erlöserschwestern, die wichtigste Zeit des Jahres, die gipfelt in der Feier der Auferstehung unseres Erlösers.

Eine Karwoche unter solchen Vorzeichen wie 2020 gab es noch nie. Mitarbeiter wurden ins Homeoffice geschickt, wo immer es ging; andere bauen Überstunden ab oder haben Urlaub genommen. Trotzdem muss die normale Versorgung in allen Bereichen gewährleistet sein. Jetzt aber mit entschieden weniger Personal.

Im Krankenhaus müssen immer mehr an Covid19-Erkrankte behandelt werden. Wir sorgen uns um unsere infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die, die unter Quarantäne stehen. Besonders um die Geflüchteten im Ankerzentrum in Geldersheim.

Herr, ist es denn noch nicht genug?

Die Nerven liegen blank. Wie den Alltag organisieren, wenn nahezu alle gewohnten Strukturen weggebrochen sind? Wer kümmert sich um die Kinder? Wie geht es den Alten, die wir nicht mehr besuchen können? Viele in unserer Gesellschaft stehen vor dem finanziellen Ruin.

Wo in all dem das Positive finden? Es grenzt schon hart an Zu-Mutung.

Was können wir gegen das Tückische dieses Virus setzen, das unsere gesamte Welt auf den Kopf gestellt hat?

Vieles ist uns aus der Hand genommen; bei anderem sind wir auf die Fachleute angewiesen. Aber über unsere Gedanken können wir immer noch selber verfügen. Entscheiden wir uns doch bewusst dafür, uns mit positiven Gedanken zu stärken.

Nutzen wir jeden Augenblick für einen stillen Moment, den wir bekommen können.

Unsere Kleidung kann uns zum Symbol werden für den Gottes Schutz. Dann ziehen wir uns sozusagen mit Gottes Gnade an. Es ist quasi wie ein zusätzlicher Schutzanzug.

Beim Händewaschen oder Desinfizieren lässt sich wunderbar ein Vater Unser beten oder „Meine Hoffnung und meine Freude…“ aus Taizé singen. Gleich ob im Geiste oder laut.

Ein tiefer Atemzug auf dem Weg von A nach B in dem Bewusstsein, dass Gott uns den Atem schenkt.

Ein Stoßseufzer. Hier einige Anregungen:

- Herr, gib mir Geduld und Sanftmut! (das hat eine Kollegin in der Psychiatrie immer gesagt, wenn
  es drunter und drüber ging)
- Himmel, hilf!
- Herr, ich vertraue auf Dich!
- Du, Gott, bist mein Schutz und mein Schild!

 

Stille

Abschluss:

Herr, Jesus Christus, du bist die Quelle des lebendigen Lichtes, strahle in mein Denken und Fühlen, durchdringe mit Deinem lichten Leben mein Leben. Dein Licht durchbricht – ohne zu zerbrechen.  Dein Licht verwandelt – und lässt doch alle Freiheit. Lass mich die wohltuende Wärme Deiner Gegenwart erfahren. Wandle in mir, was nach Licht und Leben ruft. Hilf mir, selbst Dein Licht in diese Welt zu tragen und dem Frieden zu dienen. Amen

(P. Stefan OFMCap)

Segen mit dem Kreuzzeichen:

So dürfen wir getrost in diese besondere Karwoche gehen. Wir sind gewiss, dass Gott selber an unserer Seite ist. Uns niemals alleine lässt. Uns neue Kraft und neuen Mut schenkt, wenn wir keinen mehr haben.

So wissen wir uns gesegnet und begleitet von Gott und stellen auch alle, um die wir uns sorgen und mühen, unter seinen besonderen Schutz.

Segne uns, Du der Du uns bist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.

 

 

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